Heute war ein ganz besonderer Tag: die Welt hat dem Kapitalismus abgeschworen. Wie durch ein Wurmloch ist sie in eine neue Atmosphäre der Liebe und Toleranz eingetreten und im Hier und Jetzt angekommen!
Rock’n’Roll lebt – und das bekommt ihr als exklusives Interview und einigen Songs live performed bei Mulatschag – im Studio zum Mittelpunkt der Welt – von uns geschenkt! 🤘😜
„Ich kann und will nicht glauben, dass wir in einem Land leben, wo dies in dieser Form wirklich notwendig ist.“ Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einem Statement zu den am 28.1.2021 Nacht erfolgten Abschiebungen. [zit. Twitter]
27.1.2021 – Mittwoch Nachmittag: Eine für uns verstörende Nachricht geht durch die Medien, dass Wiener Schülerinnen aus Österreich abgeschoben werden sollen. Die Menschen in ihrer Umgebung begehren dagegen auf. Eine Petition läuft. Wir unterschreiben. Wenig Hoffnung.
Donnerstag Früh: Laptop an und zu der verstörenden Nachricht kommen auch noch brutale Bilder. Laut Florian Klenk sind diese Bilder ein kalkuliertes Schauspiel der mächtigen Partei – Kritik und Protest zerschellen an der Realität der Asylpolitik. Leere und Nervosität macht sich in der Magengrube breit.
Donnerstag Nachmittag: Spaziergang. Ich muss raus. Kann an nichts anderes denken als an diese Phrase: „Tina is a Wienerin“. So ein schöner Rhythmus in diesen paar Worten. Fast ein dreiviertel Takt. Ein Walzer. Absurd, wenn man bedenkt worum es im Fall dieses Menschen geht. Am selben Tag aus dem österreichischen Alltag entfernt. Brutal und sauber.
Freitag Früh: Immer mehr Zeilen fügen sich zum Text hinzu. Mal da mal dort. Er schreibt sich fast wie alleine. Der Rhytmus ist ohnehin schon vorgegeben. Und die Gitarre ist ebenso seit Tagen in der richtigen Stimmung.
Freitag Abend: Der Song ist fertig. Nicht perfekt. Aber die dissonante Doppelung der Gitarre passt gut und außerdem muss er jetzt raus! In den Medien ist die Debatte voll entbrannt. Worauf warten wir? …
Samstag Mittag: … auf Bilder, die die Geschwindigkeit aus diesem Zirkus rausnehmen. Die Visuals fügen sich im Schnittprogramm. Durchatmen.
Liebe Herren und Frauen Minister, diese Frage darf erlaubt sein: Sind Sie eigentlich noch ganz bei Trost? Das ist unser Song zum Sonntag: Augen & Ohren auf!
In den Flüchtlingscamps nur ein paar hunder Kilometer von Österreich entfernt leben Menschen unnötigerweise in Elend, Kälte und Dreck. Und wir schauen zu. Mit Sicherheitsabstand. Vor unseren Bildschirmen. Auf der warmen Couch. Verteilen unsere Likes. Und irgendwann verschwinden die Bilder, an die wir uns gewöhnen sollen wieder.Sie verschwinden nicht.
Diese Bilder sind Menschen. Aus Fleisch und Blut. Sie haben Hunger und das Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit. Wie du und ich. Wegschauen hat noch nie zu mehr Menschlichkeit beigetragen. Setzen wir Schritte. Schauen wir uns in die Augen. Kost‘ nix und kann viel in Bewegung setzen.
Mit dem zeit-kritischen Song „Ned kurz, ganz lang“ wollen wir aufmischen, Herzen öffnen und darauf aufmerksam machen, dass wir alle miteinander in Verbindung stehen & uns um dieses Miteinander aktiv kümmern dürfen. Wenn uns Missstände empören, können wir handeln – etwas gemeinsam ändern!
Zweite Single: Ned kurz, ganz lang.
Let’s rock for a better world in equality and humanity! 🧠❤️🍑
„Ned kurz, ganz lang“ geschrieben und dargeboten von Melanie Schiller und Georg Steinfelder alias Punk Buddha.
Aufgenommen und produziert von Christof Freund von Stonetree. DANKE!